Honigvielfalt aus der Rottaler Kulturlandschaft

Honig ist wie ein süsser Fingerabdruck der Region zum Zeitpunkt der Nektarernte durch die Bienen: In der Rottaler Kulturlandschaft sammeln die Honigbienen abwechslungsweise Blütenhonig, Waldhonig und Tannenhonig. Dabei fällt zum Beispiel im Frühling zur Zeit der Rapsblüte ein ganz heller, geschmacklich spezieller Blütenhonig an, während der Nektar von den Obstbäumen und Löwenzahnpflanzen meist gemischt eingetragen wird. Hie und da sortenrein geerntet wird auch der Nektar der sommerlichen Lindenblust. Viel Nektar geben auch die ausgedehnten Felder mit Weissklee und der Brombeerunterwuchs der Wälder her. Zudem bringt im Herbst der Nektar aus den Blüten des Efeus einen ganz eigenen Geschmack in den Honig. Er trägt in der Region dazu bei, dass die Bienenvölker gut überwintern.

Rottaler Waldhonig

Mit den ausgedehnten Buchen- und Tannenwäldern, durchsetzt mit Ahorn, Eschen, Traubenkirsche usw., liefert die Rottaler Kulturlandschaft auch reichlich Wald- und sogar sortenreiner Tannenhonig. Denn mit den ausgedehnten Rot- und Weisstannenwäldern – in Gestalt der Plateau-Fichten-Tannenwälder übrigens auch in sehr naturnaher Ausprägung - lässt sich der dunkle Tannenhonig in der Gegend auch sortenrein ernten. Auf den verschiedenen Baumarten leben je nach Jahr teils riesige Mengen Blattläuse. Sie scheiden die im Übermass aufgenommenen Zuckermoleküle als Honigtau aus. Diesen sammeln die Bienen in guten Jahren dutzend- oder gar zentnerweise ein.

Kurz und gut, in der Rottaler Kulturlandschaft finden die Bienen ein erstaunlich breites Nektarangebot. Abgesehen von Alpenrose, Kastanie und Akazie gedeihen in der Gegend alle Trachtpflanzen, die in der Schweiz für sortenreine Honigsorten bekannt sind. Bestimmt gibt Ihnen der jeweilige Imker gerne Auskunft, welche Pflanzenart bei der jeweiligen Ernte im Vordergrund stand. Genau bestimmbar wäre dies übrigens problemlos die Pollenanaylse. Im Honig sind immer auch Pollenkörner enthalten, die Spezialisten den jeweiligen Trachtpflanzen zuordnen können. Bei Honigsorten aus der Rottaler Kulturlandschaft könnte es allerdings aufwändig werden, da hier auch unzählige weitere Trachtpflanzen wie Weiden, Mädesüss, Glockenblumen, usw. wachsen.